Komödie
Molière / Einloth
"Der Geizige" ist die Geschichte eines Mannes, der eine krankhaft erotische Beziehung zu Geld hat und sich dabei in eine Geldkassette verliebt. Daneben will er nur das "Beste" für seine beiden Kinder, die standesgemäß verheiratet werden sollen, den Sohn mit einer vermögenden Witwe und die Tochter mit einem schwerreichen Greis. Doch wie das mit Kindern häufig so ist, haben die ihren eigenen Kopf und wollen tatsächlich aus "Liebe" andere heiraten. Papa mag es gar nicht begreifen, denn er weiß: Jugend und Schönheit vergehen, Geld aber bleibt bestehen! Und als wäre das nicht schon genug an "Katastrophen", wird eines Tages die Kassette mit dem Geld, die er heimlich im Garten vergraben hat, gestohlen. Für ihn bricht eine Welt zusammen!
„Harpagon (irr vor Schmerz): Mord! Mord!! Man hat mich ermordet. Haltet den Dieb. (…) Mein Verstand ist verwirrt. Mein armes Geld. Man hat dich verschleppt. Nun ist alles zu Ende. Ich sterbe. Ich bin tot. Begraben wie meine Kassette. (Legt sich auf den Boden, liegt eine Weile) Ist denn da niemand, der mich aufweckt? Hallo! Hallo!! So sind die Menschen: Du liegst im Sterben und keiner kümmert sich. Welch eine herzlose, raffgierige Welt. (Er rappelt sich auf, ihm kommt ein belebender Gedanke) Die Justiz! Ich werde die Justiz herbeiholen und meinen gesamten Haushalt befragen lassen. Diener, Sohn, Tochter und mich selbst. Jeder kann der Dieb sein. (Blick fällt aufs Publikum) Jeder kann der Dieb sein. (Neigt sich zum Publikum) Wer hat die Kassette unterm Stuhl? Du da vielleicht? Du guckst so … demonstrativ harmlos. Was? Keiner will´s gewesen sein? (Entfesselt) Gut. Wie ihr wollt. Ich lasse den Saal sperren. Hier kommt keiner raus, bevor ich nicht mein Geld habe. Ich rufe die Polizei. Das SEK. Sippenhaft für die ganze Bande. (Rennt zur Saaltür) Ich schließe jetzt diese Tür. Von außen! Ihr sollt hier schmoren, bis ihr zur Besinnung kommt.“
Aber als er die Kassette durch eine wundersame Fügung wieder bekommt, verliert er vor Freude fast den Verstand, lässt seine Kinder heiraten, wen sie wollen, und verbringt den Rest seines Lebens in trauter Zweisamkeit mit seiner über alles geliebten Geldkassette.
Molière hat als Vorlage das Stück "Aulularia" des römischen Dichters Plautus ((* um 254 v. Chr. in Sarsina; † um 184 v. Chr.) benutzt, es seiner Zeit anverwandelt und aus einer reinen Komödie zur bloßen Unterhaltung eine bitterböse und rabenschwarze Tragikomödie über die alles zersetzende Kraft von Geldgier gemacht. Ein Thema, das uns Heutigen sehr vertraut scheint.
Ensemble
Vor und hinter der Bühne
Regie | Gerrit Voges |
Co-Regie | Sarah Rowena Einloth |
Text | Molière / Frank Einloth |
Organisation + Finanzen | Ingrid Dahl |
Kostüm | Sabine Engelhardt |
Bühne | Marianne List Steffen Dahl Albert Herrmann Martin Meckel |
Licht und Ton | Verena Barth Fabian Barth Patrick Barth Dominik Klages |
Maske | Mathias Janson und Ensemble |
Auf der Bühne
Harpagon | Martin Meckel |
Valère | Christian Larfeld |
Cléanthe | Steffen Dahl |
Jacques | Mathias Janson |
Leplanche | Richard Ewen |
Brindavoine | Marc Hessmann |
Élise | Sarah Einloth |
Frosine | Anja Meckel |
Juliette | Nora Wissmann |
La Flèche | Alyssa Tepper |
Funès | Elke Rabenstein |
Frau Claude | Petra Vanscheidt |
Croissant | Lisa Hesse |
Merluche | Elke Rabenstein |